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HP.überarbeitet: 20.1.2002

Nacht im Wald

Blutig der Vollmond durch die Äste scheint,
irgendwo ein Käuzchen weint.
Ein verirrtes Irrlicht irrt vorbei
dort drüben gellt eines Tieres Todesschrei.

Nebelschwaden ziehn über die Schneise.
Ganz leise
hebt ein Lüftlein an
und in mir klingt ein feines Weh.

Plötzlich zieht mich in seinen Bann
ein Flüstern, Hauchen ,Wispern, Raunen.
Und wie groß ist mein Erstaunen
daß ich die Worte wohl versteh.

Dort drüben im Moor dies weiße Gebild
ist es Nebel,eine Fee oder gar mein Wahn?
"Komm zu mir daß ich Dich spüren kann"
hör ich die Worte so mild.

Und sieh da,dieser kleine Baum
oder ist"s ein Zwerg,ein Gnom?
Reicht mir die Hand zum Gruße? -Ist"s ein Traum 
oder meiner kranken Phantasie Symptom?

Was ist das auf der Tannenspitze dort?
Ein Lichtlein spricht zu mir die Wort":
"Schön daß Du da bist,guter Freund "-
"Jetzt hab ich aber ausgeträumt!

Das ist nur meiner Einbildung Getön.
Außerdem war heute Fön.
Das Schnitzel von Gestern ja das war schlecht
und vorgestern da hab ich auch gezecht.

Plötzlich ist es still,die Nacht ist so grau.
Hat sich geändert die Welt?
Der Nebel, das Tännchen,der Tropfen Tau
sind noch hier,aber etwas fehlt.

Schade,daß aus dem Licht
des Tautropfens keine Stimme mehr zu mir spricht.
Wo ist der Zauber,den es vorher noch gab?
Und plötzlich merk ich,daß ich Zahnschmerzen hab.
 

Copyright 2000 by Andreas Grasl

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