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Schreibtischkatze
Am Schreibtisch in der Stube drinnen sitzt mein Mensch und ärgert sich. Er will ein Gedicht ersinnen doch es geht nicht ohne mich.
Auf den Tasten klappert er herum. Will er seine Krallen wetzen? Die Menschen sind schon manchmal dumm ich zeigs ihm und werd mich zu ihm setzen.
In das Flimmerzauberfenster starrt er hinein.
Ich lieg unter der Lampe und pass auf ihn auf. Schon wieder kämpft er mit einem Reim. Ich werd' ihm einsagen, kommt er nicht drauf.
Denn ein gebildeter Kater weiß,was sich ziemt.
So schöne Zeichen kann das Fenster weben. Ich kann sie lesen,denn ich hab ja gedient bei 'ner Hexe in einem früheren Leben.
Bei weisen Leuten war ich nur. Auf dem Schreibtisch hab ich ihnen souffliert.
Es gäb'keine Werke der Weltliteratur wär ich nicht so talentiert.
Und mein Mensch hat großes Glück daß ich zu ihm bin gekommen. Doch wär er nicht so ein fauler Strick,
hätt'er schon längst einen dicken Preis bekommen. |
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